Freitag, 19. Februar 2010

Die andere Seite

Wo gehen wir hin, wo kommen wir her? Fragen, die wir uns unser ganzes Leben stellen und auf die wir doch nie eine Antwort finden werden. Auf der einen Seite wird ein kleiner Mensch geboren und unschuldig in dieses Leben fallen und auf der anderen Seite ist ein Leben verloschen, einsam traurig und hoffnungslos.

So bin ich gefangen zwischen der Freude des kommenden unschuldigen Lebens und der Trauer um das vergangene, gegangene Leben, von dem ich dachte, es hätte nun einen Weg gefunden, endlich zu leben.

Wie soll ich damit umgehen, dem gerecht zu werden? Ein Leben um ein Leben? Nein, das erscheint mir doch zu flach. Wo ist sie hin, die Seele, die unsere Welt verlassen hat und wo kommt sie her, die kleine Seele, die in Kürze das Licht der Welt betreten wird? Kommen sie aus einem Ursprung? Dem Becken der Unendlichkeit, aus dem alle Seelen geboren werden und in das alle Seelen zurückkehren?

Ich weiß es nicht und möchte es doch gerne wissen. Was wird aus mir, wenn es schwarz um mich wird? Ist dann alles zuende? Verfalle ich zu Erde oder Asche und das war es? Wo ist sie, diese Seele, die einmal meine Schwester war? Wacht sie über uns? Amüsiert oder ärgert sie sich über diese Zeilen? Oder ist sie nun in ganz anderen Gefilden, die sich ein Mensch nicht einmal vorstellen kann?

Wir alle sind Kinder des Universums und tragen alle Partikel der "Ursuppe" in uns.
Was ist die Seele des Menschen?

Dienstag, 9. Februar 2010

Des Mondschafs Schuld(en)

Das Mondschaf sprach zum Bankverein,
auch ich will einmal schuldig sein,
doch nur und das möcht' ich betonen,
wenn sich die Dividenden lohnen.

Da kam flugs der Herr Ackermann
und nahm sich unseres Mondschafs an.
Jetzt hat das Mondschaf fünf Millionen.
Da sieht man, schuld sein kann sich lohnen.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Wortbaustellen

Du mögest zweifeln an meinen Worten,
du mögest zweifeln an meinen Reinem,
und doch sind sie alles für mich.
Formulieren meine Gedanken
und spiegeln meine Seele.
Darum sitze ich und schreibe,
befreie damit mein Herz.
Man möge mir verzeihen,
ich kann nicht anders.

Montag, 1. Februar 2010

Das Mondschaf hinterzieht Steuern

Es riss mich aus dem Schlaf:
Ganz schwarz ist das Mondschaf.
Von ehemals der weißen Weste
gibt es noch nicht mal graue Reste.

Ach hab' ich da geklagt, geweint
Schaf rief: "Hab's nur gut gemeint,
denn da wo meine Steuern schmoren,
ha'm auch Parteien schmutz'ge Ohren!"

Drum Merkelin, hab sorgsam acht,
nicht dass werde tiefe Nacht,
um Spendengeld in fernen Landen.
Was wir schon immer seltsam fanden.

Das Mondschaf aber, auf der Wiese,
sagt lässig, es sei sein' Devise,
zu kriegen, was zu kriegen sei,
das and're sei ihm einerlei.

Da schweigt des Reimers Höflichkeit
und fragt sich, wer da merkbefreit
in diesem uns'rem schönen Land
arbeitet wohl so Hand in Hand.