Sonntag, 28. November 2010

toby

auf leisen sohlen kamst du daher
pfote für pfote vorsichtig tasten
die luft da draußen roch nach mehr
da galt nur schleichen und nicht hasten

dein fell glänzte rot im sonnenschein
die augen grün und herzensrein
so jagtest dort in deinem revier
und brachtest nach haus so manches tier

deine menschin wolltest du beglücken
ist sie doch plump und kann nicht jagen
so heuchelte frauchen brav entzücken
derweil sich drehte nicht nur der magen

und kam der abend und ruhe kehrte ein
zeigtest du jedem, die menschin ist dein
sie diente als warmes ruhekissen
und auch frauchen wollt‘s nicht missen

wir waren ein team so manches jahr
bis jenes kam, das dein letztes war
hast mich hier einsam zurückgelassen
lang ist’s her, kann‘s trotzdem nicht fassen

Mittwoch, 17. November 2010

am ende des tages

müde bin ich von alledem
vieles erlebt und vieles geseh’n
stirn am fenster kühlen
hören, sehen, schmecken, fühlen

wie oft noch trauern um das, was mal war
wie oft noch glauben, der weg wäre klar
wie oft kein vor und auch kein zurück
wie oft noch suchen nach dauerndem glück

so ruhe ich still, vom leben so satt
mein körper ist schwach, die seele ist matt
da strahlt eine kraft von innen heraus:
ich bin dein glaube und ich bin dein haus

jetzt liege ich da und hör auf mein herz
mit jedem mal pochen ist weniger schmerz
und dann wird es morgen, die sonne geht auf
das leben geht weiter und nimmt seinen lauf

Dienstag, 9. November 2010

Tiger

Kraftvoll und schön,
so nah nie geseh’n.

Wildheit im Blick,
er weicht zurück.

Moment der Gefahr,
verzaubert ich war.