Mittwoch, 21. Dezember 2011

Eisige Weihnacht

Hab mich verloren in eisigen Weiten,
jeder nur sich, sind schlechte Zeiten.

Grau hasten die Menschen, es bleibt kein Verweilen,
bald ist ja Weihnacht und sie müssen sich eilen.

Dröhnend, tönend der Weihnachtslieder Klang,
stöhnend, schönend, die Wunschliste ist lang..

Dienstag, 15. November 2011

Kosmischer Dialog

In der Dämmerung, während Sonne und Mond – gleich zwei Fußballteams - die Seiten wechseln, halten Erde und Mond hier und da mal ein Schwätzchen. Sie kennen sich ja nun schon sehr lange und noch immer fühlen sie sich zueinander hingezogen und wollen dennoch nie zusammen kommen.

Die Erde hat seit ein paar Jahrtausenden ein Problem, gewissermaßen einen juckenden Hautausschlag, der sich zunehmend ausbreitet und der empfindlichen Oberfläche der Erde mittlerweile ein großes Problem, ja sogar Schmerzen bereitet..

Montag, 10. Oktober 2011

Kurze Begegnung im Altweibersommer

Ich habe es mal wieder eilig. Schnell noch etwas zum Mittagessen besorgen. Der Aufzug wird heldenhaft ignoriert und flugs die Treppe okkupiert. Im Erdgeschoß kommt mir eine alte Dame entgegen. Sie zittert leicht. Ich halte ihr die Tür auf..

Freitag, 16. September 2011

Skurrile Suche…

Stellen Sie sich vor, Sie fahren zu einem weit entfernten Flughafen, um von dort in den Urlaub zu fliegen. Natürlich möchten Sie auf die teuren Flughafengebühren verzichten, also parken Sie mithilfe Ihres Navis in der Nähe in einem Wohngebiet und fahren anschließend mit dem Taxi zum Flieger. Soweit nichts Besonderes. Alltägliche Praxis.

Dienstag, 23. August 2011

Loriot – ein Jahrhundert-Humorist ist tot

Mit 87 Jahren verstarb gestern in Ammerland am Starnberger See Vicco von Bülow alias Loriot – wie man der Presse entnehmen konnte - an Altersschwäche. Was hat uns dieser Mann an Sketchen, Filmen und Redewendungen hinterlassen!

Erinnert sei an seine legendären Knollennasen-Figuren:
Herren im Bad

An Wum und Wendelin („Thoelke!“):
Wum & Wendelin

Und nicht zuletzt die unendlich vielen Sketche mit der genialen Evelin Haman:
Die Nudel

Montag, 22. August 2011

mehr meer

mehr meer spricht der herr
und sputet sich sehr
springt in die kühlen fluten
verwegen könnt‘ man vermuten

mehr meer jauchzt das kind
und wirft sich geschwind
dort in die nächste welle
freunde sind gleich zur stelle

Mittwoch, 17. August 2011

Tristan - unvergessen

Tristan Brübach wäre jetzt 26 Jahre alt und würde vielleicht heute einen Beruf ausüben, eine Frau oder Freundin an seiner Seite wissen oder vielleicht auch schon eine kleine Familie gegründet haben. Außerhalb seines Umfeldes würde ihn wahrscheinlich niemand kennen. Und das wäre gut so.

In der Realität jedoch ist sein Name immer wieder in allen Medien und auch das ist gut so. Denn Tristan durfte nur 13 Jahre alt werden. Und erlangte traurige Berühmtheit dadurch, dass er so brutal und schrecklich ermordet wurde, wie es bis dato gegenüber einem Kind keinen vergleichbaren Fall gegeben hatte:  www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,487490,00.html

Dienstag, 14. Juni 2011

Eine Gute-Nacht-Geschichte – Teil 1

Guten Abend lieber Leser, schön dass Du Dir Zeit für mich nimmst. Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen. Nein, keine schöne Geschichte. Es ist die Geschichte einer Mörderin, musst Du wissen. Einer ziemlich kaltblütigen zudem. Also, wenn Du etwas Zeit mitgebracht hast, mach es Dir bequem und höre zu.

Eine Gute-Nacht-Geschichte – Teil 2

Zunächst galt es zu entscheiden, welche Mordwaffe ich verwenden wollte. Gift? Zu profan und zu leicht zu durchschauen. Auch alle anderen gängigen Möglichkeiten erwog ich und verwarf sie wieder. Bis eines Tages bei einem gemeinsamen Fernsehabend (den ich langweilig genug fand) endlich die Lösung gewissermaßen zu mir aufs Sofa sprang.

Dienstag, 31. Mai 2011

Zu spät

Zweifel nagen seit Tagen an mir,
hab‘ ich versäumt, zu helfen Dir?
Habe ich Zeichen übersehen?
Warum nur, warum wolltest Du gehen?

Es schien alles klar und harmlos zu sein.
Du warst etwas still, doch Du wolltest so sein.
Niemand konnte Dich wirklich durchschauen,
jeder musste dem Anschein vertrauen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Zeit















Zeit ist wichtig,
sich Zeit nehmen ist wichtig
und dem anderen Zeit schenken ist wichtig.
Denn plötzlich ist die Zeit vorbei und es bleibt nichts,
außer ein Schatten.

In stillem Gedenken an Martin Kumschlies (Matux).

Montag, 4. April 2011

Kaleidoskop

Als Kind dachte ich mir die Welt ganz einfach,
bis jemand mir ein Kaleidoskop schenkte.
Ein billiges Spielzeug aus dem Supermarkt.

Ich konnte es nicht mehr weglegen,
dieses kleine Guckloch mit den bunten Glitzersteinen.
Es war mir mehr, es war mir eine ganze Welt.

Mittwoch, 23. März 2011

...


Als die Erde sich schüttelte
und das Meer sich erhob,
war es der Mensch,
der seinen Untergang herbeiführte.

Dienstag, 15. März 2011

Erinnerung an Paris

Es ist Frühling in Paris. Die Bäume blühen und die Luft hat – obwohl Großstadt – einen ganz besonderen Duft. Ich war schon oft hier in der Seine-Metropole, aber dieses Mal ist es etwas Besonderes. Wir sind frisch verheiratet und haben uns in einem billigen Hotel in La Défense eingemietet. Man kann kein Fenster öffnen, aber wir haben einen tollen Blick auf den neuen Triumphbogen „Grande Arche“. Mit der Metro sind wir sehr schnell in der Innenstadt. Ich liebe die Metro. Eigentlich könnte ich nur stundenlang unterirdisch hin und her fahren. Die Vielfalt der Menschen, die Kleinkunst, die hier geboten wird. Einfach großartig!

Bei diesem schönen Wetter zieht es uns allerdings an die Oberfläche. Wir gehen ein paar Querstraßen weg vom Champs-Elysée, den Namen der Straße habe ich vergessen. Links von uns liegt der Eingang zu einer kleinen Passage. Kunst, Trödel, Postkarten. Ein Geschäft reiht sich an das andere. Wir können ungehindert stöbern. Am Ende der Passage, ganz versteckt, befindet sich ein winziges Restaurant. Es ist mittlerweile Mittag und unsere Mägen knurren. Wir betreten das Lokal und stellen verwundert fest, dass es wirklich winzig ist. Es gibt nur drei Tische. An dem einen nehmen wir Platz. Ein sehr attraktiver Mann mittleren Alters kommt zu uns und übergibt beinahe feierlich die handgeschriebene Menükarte. Zwei Gerichte stehen zur Auswahl, Vorspeise und Dessert inklusive. Der Preis ist für Pariser Verhältnisse sehr moderat, wir bestellen. Als der Mann den Wein bringt, setzt er sich zu uns. Leider ist mein Französisch mehr als bescheiden, aber mein frischgebackener Ehemann kann es zum Glück und spielt für mich den Dolmetscher. Charles heißt unser Gastgeber und ist ein ehemaliger Chanson-Sänger, der diesen Laden zusammen mit seiner Frau als reines Hobby betreibt. Marthe winkt uns kurz aus der Küche zu. Wir geraten ins Plaudern. Während wir essen, verschwindet Charles jeweils in der Küche, um seiner Frau beim nächsten Gang zu helfen. Nachdem er das Dessert gebracht hat, greift er plötzlich zur Gitarre. Er ist ein wunderbarer Sänger. Als er geendet hat, laufen mir die Tränen über das Gesicht – wenn etwas besonders schön ist, muss ich leider immer weinen. Charles erkundigt sich, was los sei. Mein Gatte erklärt es ihm. Beide lachen und Charles nimmt meine Hand. „Du hörst die Musik mit Deinem Herzen, das ist nicht selbstverständlich heutzutage.“ wird mir übersetzt.

Dann holt Charles eine neue Flasche Wein und seine Marthe aus der Küche. Wir sitzen bis zum Abend zusammen in dem kleinen Restaurant und scheiden als Freunde. Das „au revoir“ am Schluss des Tages ist allerdings trügerisch, denn wir haben uns nie wieder gesehen. Als mein Mann und ich im darauffolgenden Frühling wieder in Paris sind, gibt es das kleine Restaurant nicht mehr. Ein Ladenbesitzer erzählt uns, Marthe sei gestorben und Charles nach Südfrankreich gezogen.

Vieles ist in den späteren Jahren geschehen. Gutes und Schlechtes. Unsere Liebe hat nicht gehalten und unsere Wege haben sich getrennt. Aber die Erinnerung an diesen Tag in Paris mit Charles und Marthe ist allgegenwärtig. Und macht bis heute ein warmes Gefühl.

Samstag, 19. Februar 2011

Mondschafs Mahnung

Es sprach das Mondschaf,
stets treu und brav:
"Sei ein ehrlich Tier
und lern von mir.

Lügen haben kurze Beine,
kürzer noch als meine
So macht sich ans Werk
Herr zu Guttenzwerg!"